Bebauungspläne sollen Standards für die Art einer Bebauung festlegen. Liegt keiner vor, werden Baugenehmigungen nach §34 erteilt, nämlich nach Art und Maß der umliegenden Bebauung. Und damit fängt das Problem an: wenn es irgendwo schon ein großes und hohes Gebäude gibt, werden alle künftigen Projekte sich daran orientieren. Und am Ende ist dann aus einem ehemals dörflichen Gebiet mit lockerer Bebauung ein verdichtetes Neubaugebiet geworden.
Wollmatingens Charakter erhalten
Genau das galt es in Wollmatingen zu verhindern, denn trotz einiger früher Bausünden gibt es dort noch eine erkennbare dörfliche Struktur mit viel Grün und einem eigenen Charakter. Deshalb hat sich 2021 die Freie Grüne Liste für einen Bebauungsplan Ortsmitte Wollmatingen stark gemacht, gegen deutliche Widerstände aus der Verwaltung. Man habe alles im Griff und könne auf übertriebene Neubauprojekte jederzeit angemessen reagieren. Was ja schon bei den überdimensionierten Plänen für die Linde nicht stimmte. Und dem Löwenareal drohte Ähnliches.
Verwaltung arbeitet auf unseren Druck nach
Nun liegt seit April ein Entwurf für einen B-Plan vor – sehr halbherzig aus unserer Sicht. Denn statt das Maß der Bebauung (wie hoch, wie groß, wie massiv) genau festzulegen, werden nur recht großzügige Baufenster und eine Maximalhöhe festgelegt. Und die wäre beim Löwen ca. 3 Meter über den angrenzenden Gebäuden! Auch die Anzahl der Stockwerke ist nicht festgelegt, dabei sind die meisten Häuser in der Ortsmitte zweistöckig, und das sollte auch der neue Standard sein. Nun haben wir einen Teilerfolg erreicht: zumindest für den Bereich um den Löwen wird noch einmal nachgearbeitet und es werden genaue Maße vorgegeben. Gerade in Zusammenhang mit den vielen neuen Wohnungen, die im Hafner entstehen werden, ist es uns wichtig, im alten Ortskern von Wollmatingen eine harmonische und lebendige Struktur zu erhalten.